Im Dornröschenschlaf – so hat die Künstlerwerkgemeinschaft die Räume auf der stadtbekannten Industriebrache vorgefunden, ohne Strom- und Wasseranschluss und im langsamen, aber stetigen Verfall begriffen. An drei Sonntagen (27. Mai, 3. und 10. Juni) wird sie das ehemalige Verwaltungsgebäude gemeinsam mit befreundeten Künstlern „aus dem Schlaf küssen“ und Skulpturen, Installation, Malerei, Zeichnungen und Objektkunst präsentieren. Die Ausstellungen können an den drei genannten Tagen jeweils von 15 bis 19 Uhr besucht werden.

Das zentrale Gebäude des Areals mit der ikonischen Nähmaschine auf dem Dach: Jahrzehntelang wurde hier gestempelt, getippt, geplant und verwaltet. Dann der folgenschwere Einschnitt: Die Insolvenz des Kaiserslauterer Traditionsunternehmens. Von da an dämmerten die Räume über Jahre in einer Warteschleife vor sich hin. Sie setzten Staub an und verfielen langsam, aber stetig. Der Zustand des Wartens hat demnächst ein Ende, bald schon werden Renovierungsarbeiten beginnen. Wohnungen sollen es werden und Menschen einziehen, die das Gebäude mit neuem Leben füllen. Ein neuer Abschnitt und gewichtiger Wendepunkt im „Lebenszyklus“ des Gebäudes.

Künstler aus Kaiserslautern nutzen jetzt die Gunst der Stunde und reagieren auf den spannenden und einmaligen Schwebezustand zwischen der vergangenen Verwaltung und dem zukünftigen Wohnen. Die jetzige Situation im Gebäude ist fast surreal, die Zeit scheint seit dem Verlassen des Gebäudes einerseits wie eingefroren, andererseits zeigen sich auch die Spuren eines natürlichen Zerfalls: ein chaotischer Aktenschrank, sich lösende Deckenelemente, Toiletten in verschiedenen Stadien des Erhalts, vor allem aber wirkt der gegenwärtige Zustand des Gebäudes fragil und temporär. Vor allem aber werden die atmosphärisch dichten, bisher leeren Räume durch die installierten Kunstwerke und Objekte neu definiert und aktiviert. Wahrscheinlich wird bis zur letzten Minute vor der Eröffnung am 27. Mai um 14 Uhr hin- und hergeschoben, geschraubt, gedübelt und experimentiert…

Wir möchten alle kunstinteressierten Bürger auf das ehemalige Pfaffgelände einladen, diese besondere Ausstellung zu erkunden, genießen und auch mit uns ins Gespräch zu kommen. Der Zugang erfolgt über die Albert-Schweitzerstraße. Ein Rahmenprogramm mit der Schauspielerin Hannelore Bähr, dem Saxofonisten Helmut Engelhardt und den Performancekünstlerinnen Eva Pick und Gertrud Rietmüller bzw. Klaus Harth / Brandstifter werden an diesen Sonntagen für zusätzliche Impulse sorgen. Lassen sie sich einfangen vom Zauber eines besonderen Ortes und einer besonderen Ausstellung. PAFF THE MAGIC eben…

Roland Albert · Manfred Bäcker · Hannelore Bähr · Brandstifter · Thomas Brenner · Kevin Lomand Carter · Stefano Cattaneo · Helmut Engelhardt · Michael Fetzer · Michael Geib · Marie Gouil · Jörg Heieck · Klaus M. Hartmann · Klaus Harth · Fabian Knöbl · Judith Leinen · Marta Maria Mróz · Reiner Mährlein · Veronika Olma · Shakti Paqué · Eva Paula Pick · Gertrud Riethmüller · Bea Roth · Norbert Roth · Silvia Rudolf · Marcel Friedrich Weber · Angelika Steinmacher · Volker Tinti ·

 

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